Inhaltsverzeichnis:
Diese Artikelserie ist aus unserer Vision für mmiri entstanden – unserem ehrgeizigen Traum von einem eigenen Fine-Art-Fotostudio. Die Lichtführung hat sich dabei zu einem der Eckpfeiler des Projekts entwickelt; sie ist das Leitmotiv, das unsere einzigartige Bildsprache formt. Die Erfahrungen, die wir in unzähligen Experimenten gesammelt haben, bilden die Grundlage für diese Beiträge, in denen wir unsere Methoden für den Lichtaufbau unserer Arbeiten mit euch teilen.
Beginnen wir mit einer etwas abstrakteren Betrachtung. Als Fotografen oder Künstler müssen wir uns nicht darauf versteifen, die Dinge auf die „richtige Art“ zu tun. Es ist nicht nötig, ausgetretenen Pfaden zu folgen, nur um den Weg zum Ziel zu optimieren. Wenn das der Anspruch wäre, würden wir dann nicht alle die gleichen Methoden anwenden und dabei die Freude am Pioniergeist, den Reiz des Experimentierens und die Befriedigung verlieren, die eigenen Fehler und Grenzen zu überwinden?
Wir sind überzeugt, dass es in der Fotografie, wie in der Kunst im Allgemeinen, darum geht, ganz eigene Wege zu finden. Anstatt ständig nach fertigen „besseren Lösungen“ zu suchen, sollten wir uns darauf konzentrieren, unsere Fähigkeiten und unsere Vision im Einklang mit dem tieferen Sinn zu schärfen, den wir in unserer Arbeit finden. Wir nennen das gerne „eigene Philosophie“ oder „verborgene Logik“ – ein Leitprinzip, das jedem seine eigene Richtung weist, ohne starre Regeln aufzuerlegen. Diese „Philosophie“ hilft uns, unseren künstlerischen Stil zu entwickeln und unseren eigenen Weg zu gehen. Uns sie bewahrt uns davor, uns in der chaotischen Welt der unendlichen Möglichkeiten zu verlieren.
In dieser Artikelserie werden wir die physikalischen Eigenschaften von Licht im Kontext der Studiofotografie erkunden. Wir werden das künstliche Licht, das wir im Studio erzeugen und kontrollieren können, mit seinem natürlichen Gegenstück vergleichen. Unser vorrangiges Ziel ist es, möglichst natürlich wirkende Setups mit künstlichem Licht zu schaffen, inspiriert vom vorhandenen Licht in der Welt um uns herum.
Einige der Ideen und Ansätze, denen ihr hier begegnen werdet, sind vielleicht sehr persönlich und wurden im Rahmen der „Philosophie“ und des Verständnisses des Autors entwickelt und optimiert. Daher ist dieses Wissen möglicherweise nicht immer auf andere kreative Kontexte oder Philosophien übertragbar. Eure eigene Vision wird letztlich bestimmen, wie ihr mit Licht arbeitet, was eigene Recherchen, Experimente und Verfeinerungen erfordert. Dennoch hoffen wir, dass unsere Einblicke für euch nützlich sind und euch dabei helfen, euren ganz eigenen Umgang mit Licht zu finden – geleitet von eurer eigenen „verborgenen Logik“.
Wichtig ist auch der Hinweis, dass wir hier nicht tief in die wissenschaftlichen Aspekte des Lichts eintauchen werden. Zu diesem Thema gibt es bereits eine Fülle an exzellenten Inhalten – von umfassenden Büchern bis hin zu detaillierten Artikeln und Videos. Als Fotografen interessiert uns ein praxisorientierter Ansatz einfach mehr.
Im nächsten Kapitel beginnen wir mit den wichtigsten Eigenschaften des Lichts, die wir als Fotografen beeinflussen können. Dies wird die Grundlage für die darauffolgenden, praktischeren Kapitel legen, in denen wir natürliches Licht analysieren, verschiedene Lichtformer erkunden und die grundlegenden Prinzipien ihrer Funktionsweise kennenlernen. Am Ende werdet ihr in der Lage sein, dieses neu gewonnene Wissen in eurer eigenen Arbeit anzuwenden.
